Dr. Julius Mainzer,
Dachauer Straße 187

Mainzer, Julius Dr. med.

Praktischer Arzt und Geburtshelfer
Geboren am 29.06.1875 in Nürnberg,
verheiratet

Emigration am 18.03.1939 nach Amsterdam
Deportiert am 20.01.1944 aus Durchgangslager Westerbork ins Konzentrationslager (KZ) Theresienstadt
Ermordet am 30.10.1944 im KZ Auschwitz (13. Cheswan 5705)

Eltern:
Berthold Mainzer, Versicherungsoberinspektor, und Berta Mainzer, geb. Loewenmeyer

Heirat:
am 20.11.1923 in München mit Anna Mainzer, geb. Lederer, gesch. Henle, geboren am 11.08.1894 in Reutlingen, gestorben am 30.10.1944 in Auschwitz

Kinder:
Margarethe Berta, geboren am 5.06.1912 in München

Wohnort:
München, zugezogen am 1.01.1903

Wohnadressen in München:
Fraunhoferstraße 5/I, bei den Eltern (seit 1.01.1904)
Erhardtstraße 6/IIII (seit 3.11.1924)
Dachauer Straße 187/I (seit 13.09.1937)

Julius Mainzer studierte in Tübingen Medizin und erhielt 1901 seine Approbation. Als praktischer Arzt und Geburtshelfer betrieb er seit 1904 in der Fraunhoferstraße 5/I eine Praxis, später in der Erhardtstraße 6. 1937 übernahm er die Praxis von Dr. Fritz Feuchtwanger in der Dachauer Straße 187, deren Weiterführung ihm 1938 untersagt wurde. Julius Mainzer und seine Ehefrau emigrierten am 18.3.1939 nach Holland mit Ziel USA. Im Oktober 1943 wurde er von Amsterdam über das Lager Westerbork nach Theresienstadt deportiert und ist vermutlich im Oktober 1944 in Auschwitz umgekommen. Ein Teil seiner Sachen wurde zwar nach Los Angeles geschickt, dort aber versteigert, weil die Lagerkosten nicht mehr bezahlt werden konnten. Die Tochter stammt aus der ersten Ehe mit der Nichtjüdin Rosa Haid (geboren am 6.6.1877 in München), die Ehe wurde am 9.7.1923 geschieden. 2003 nahm die Universität Tübingen offiziell die Aberkennung der Doktorgrade zurück. In der veröffentlichten Liste ist auch Dr. Julius Mainzer zu finden (Nr. 25).

Quelle:Stadtarchiv München, Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945