Albert C. Humphrey ist ein bekannter Münchner Musiker, Schauspieler und Entertainer, geboren und aufgewachsen in Los Angeles, USA. In seiner Arbeit und seinen öffentlichen Auftritten engagiert er sich seit vielen Jahren für Menschlichkeit, Frieden, Toleranz. Seine Gedanken zu den weißen Koffern, dem Holocaust-Erinnerungsprojekt „hier wohnte …“ von Wolfram P. Kastner, schildert er in einem Kommentar.
Die Aktion der weißen Koffer erinnert an die Deportation vieler alter und junger, unschuldiger Menschen in München. Sie wurden abtransportiert wie Vieh und in Konzentrationslager gebracht, wo sie massenweise starben – Millionen Juden, die im Holocaust ermordet, abgeschlachtet wurden.
Diese Koffer sind ein starkes und eindringliches Bild dafür, was passieren kann, wenn eine einzige Person zu viel Einfluss bekommt durch eine Gesellschaft, die nicht nur zu träge, sondern nicht bereit war, mehr Regierungsverantwortung zu übernehmen. Mit Angst wurde sie mundtot und bewegungslos gemacht von dem Monster, das die Nation selbst erschuf – so dass ein verrückter Diktator die totale Macht ergreifen konnte.
Wir dürfen auch niemals die vielen weiteren Gräueltaten vergessen, denen wir als Menschen in der Vergangenheit zugeschaut, die wir zugelassen haben, wie in Ruanda, im Sudan und Irak, in Uganda, Afghanistan, Serbien, Kroatien – oder jetzt gerade in Syrien. Wie viele rassistische Verbrechen sind bereits ungestraft passiert und geschehen noch heute mitten unter uns! Nur durch größte Wachsamkeit, Zivilcourage und Widerstand gegenüber Rechtsextremismus kann man die immer wieder auflebende Fremdenfeindlichkeit im Keim ersticken.
Die weißen Koffer ermahnen uns und sprechen laut und klar eine internationale Sprache: Wie lange noch können wir als angeblich zivilisierte Gesellschaft so unmenschliche Grausamkeit geschehen lassen? Wann endlich werden wir begreifen, dass wir alle auf dieser Welt mit verantwortlich sind für unzählige Vergehen an der Menschheit, wenn wir nur tatenlos zusehen?
Wir bekommen vor Augen geführt, dass wir noch immer Zeugen sind und dass wir wissen, worum es geht: Wir dürfen keinesfalls wieder wegschauen, dazu sind wir gemeinsam verpflichtet! Wir müssen alle etwas tun, um neue Verbrechen aufzuhalten, „For the Sake of Humanity“ – um der Menschlichkeit Willen!
Albert C. Humphrey, aus Los Angeles, USA, lebt seit 1973 in Deutschland. Schnell entdeckte er sein Talent als Sänger und Entertainer, gründete seine Backyard Blues Band, das Trio Roots of Blues, den Gospelchor Voices of Gospel, das Jazz Quartett, die Gala Band Music Magic, wird zur Szene-Prominenz und zum Unikum. Der Blues-Bertl, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, gehört inzwischen zu Bayern wie die Weißwurst. Trotz aller lockeren Sprüche trifft er eine klare Aussage – für Menschlichkeit, Frieden, Toleranz und gegen den selbst erlebten und immer noch weltweit präsenten Rassismus.
Diskographie: Live, Countryboy, Blues is life, Going back in time (Blues), Breath Taking Boogie Shaking, Changing Times (Jazz), I like Octoberfest (Pop), We’ve come this far by faith, People get ready, He’s the light, Praise (Gospel).
Das Buch: Der bekannte Musikjournalist Arno Frank Eser (Abendzeitung München) hat ein Buch mit dem Titel „Albert C. Humphrey, Künstler und Lausbub“ geschrieben.
Filme: 1998 produzierte das Bayerische Fernsehen den Dokumentarfilm „Entweder man kämpft oder man rennt“ über das Leben von Albert C. Humphrey. Im Jahr 2004 zeigte auch TV München in der Reihe „Dossier 24“ ein Portrait über ihn.