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Ingeborg Staudenmeyer

Ingeborg Staudenmeyer

Die Kunstaktion holt die jüdischen Nachbarn zurück in unsere Mitte

Es war, ist und bleibt wichtig, an die nationalsozialistische Vergangenheit zu erinnern. Nur wer sich erinnert, kann die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen.

Mit der Kunstaktion „hier wohnte…“, ein Projekt zur Erinnerung an jüdische Nachbarn in Neuhausen, holt der Initiator Wolfram P. Kastner die Bewohner unseres Stadtteils in ihrem Alltag ab. Vor fünf Häusern stehen weiße Koffer und Informationstafeln mit Fotos und Biografien. Der Blick auf die Koffer, die Fotos und deren Geschichten berührt die Passanten unvermittelt auf emotionaler Ebene und viel stärker als ein rationaler Blick in die Geschichtsbücher. Durch die direkte Konfrontation entstehen persönlicher Bezug und persönliche Betroffenheit.

Wir freuen uns sehr, dass Wolfram P. Kastner mit 15 ehrenamtlichen Aktiven sein Projekt in unserem Stadtteil Neuhausen durchführt. Ähnliche Aktionen gab es bereits in Schwabing und Sendling. Vom 26. Juni bis 20. November 2013 erinnern die  weißen Koffer an unsere ehemaligen jüdischen Nachbarn. Die Biografien holen sie zurück in unsere Mitte und geben ihnen das wieder, was die Nationalsozialisten ihnen nehmen wollten: Ihre Identität.

Für diese Aktion gibt es kein besseres Symbol als das der weißen Koffer. Weiß, die Farbe der Unschuld. Sowohl das Symbol des Koffers als auch die Farbe weiß sind auffällig, so dass die Passanten stehen bleiben.

Ich bin überrascht von und erfreut über den regen Anklang, den das Projekt findet. Wenn ich an einem der Standorte vorbei komme, stehen fast immer Menschen vor den Koffern und Schautafeln. Fast andächtig. Es scheint als ob die Erinnerungsplätze eine Stille ausstrahlen.

Mein Dank gilt Wolfram P. Kastner und allen Mitwirkenden, die diesen Beitrag zur Erinnerung in unserem Stadtteil leisten.

Ingeborg Staudenmeyer (SPD)
Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg

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