Pauline Frank, geb. Silbermann, Julius Frank, Rosa Rachel (Rosel) Frank, geb. Schwarzhaupt

Michael 03. 03. 1919 – 25. 12. 1999
Stefan 31. 03. 1922
Rosel 02. 11. 1894 – 05 .05. 1985
Julius 10. 04. 1886 – 27 .02. 1968
Pauline Frank kam am 17. August 1859 in Bamberg zur Welt. Ihre Eltern waren Lazarus Silbermann, ein Kaufmann in Bamberg, und Luise Silbermann, geborene Zenner. Luise kam 1814 in Lichtenfels zur Welt und starb am 30. Januar 1888. Lazarus kam 1816 zur Welt und starb im Oktober 1891.
Pauline hatte acht Geschwister, die zwischen 1843 und 1857 zur Welt kamen.
Ihr Ehemann Maier N. Frank wurde am 30. Januar 1850 in Estenfeld, Unterfranken, geboren. Sie heirateten ca. 1880. Maier hatte zusammen mit seinem Bruder Isaak die Textilwarengroßhandlung Gebr. Frank in Würzburg. Maier N. Frank starb am 10. Februar 1917 in Würzburg.
Pauline und Maier hatten drei Kinder. Ihre Tochter Sophie Sara, geboren am 4. November 1882 in Würzburg, war mit dem Kaufmann Lothar Midas in Fürth verheiratet. Sie emigrierte mit Ehemann, Tochter Hildegard und ihrem Schwiegersohn am 9. August 1941 von Lissabon nach New York. Lothar und Sophie lebten in Queens, New York, wo Lothar am 10. Oktober 1964 und Sophie im Juli 1979 starb.
Paulines Tochter Anna, geboren am 23. Mai 1884 in Würzburg, lebte mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Richard Weiß, geboren am 30. März 1878, in Fürth. Auch sie emigrierten nach New York, zusammen mit ihren drei Kindern, die zwischen 1911 und 1917 zur Welt kamen. Anna und Richard lebten in New York, wo Richard am 12. März 1944 starb. Anna starb 1971 in Queens.
Paulines Sohn Dr. Julius Jakob wurde am 10. April 1886 geboren. Er war Rechtsanwalt und Richter, zuletzt Oberlandesgerichtsrat in Schweinfurt. Nach der Zwangspensionierung war er Vorsitzender der IKG Schweinfurt. Anfang 1939 übernahm er die Wohlfahrtsstelle beim Verband Bayr. Isr. Gemeinden, sowie den Vorsitz der Studentenvereinigung „Salia“, die er sogar in der Emigration weiterführte.
Julius heiratete am 30. April 1918 Rosa Rachel (Rosel) Schwarzhaupt, geboren am 02. November1894, die aus einer angesehenen Regensburger Kaufmannsfamilie stammte (siehe Beitrag Schwarzhaupt). Rosa und Julius hatten zwei Kinder. Michael Martin Salomon Meir Frank kam am 3. März 1919 in Würzburg zur Welt. Ihr Sohn Stefan Sebastian Lazarus Frank wurde am 31. März 1922 in Regensburg geboren.
Der Bruder von Rosa, Heiner Schwarzhaupt, emigrierte im Juli 1938 mit seiner Frau Lorle und ihrer ältesten Tochter Eva nach Argentinien. Die zwei kleineren Kinder, Irma und Ruth, brachte Rosa im Februar 1939 nach Argentinien zu deren Eltern. Sie kehrte danach nach Deutschland zu ihrem Mann zurück. Rosa wohnte von 19. Juni 1939 bis zum 21. März 1940 mit ihrem Mann und seiner Mutter Pauline in der ihnen von den NS-Behörden zugewiesenen ehemaligen Wohnung der Familie Haimann in der Martiusstrasse 8 in München. Zweimal wurden sie dort von Betty Schwarzhaupt, der Mutter von Rosa, besucht (9. Oktober bis 13. Oktober 1939 und 17. Februar bis 18. März 1940), vermutlich zur Vorbereitung der Emigration von Betty, Rosa und Julius mit ihren beiden Kindern.
Rosa und Julius gelang wie ihren beiden Söhnen die Emigration. Am 23. März 1940 schifften sie sich in Genua mit der SS Washington ein und kamen nach New York. Bis zu Julius Tod am 27. Februar 1968 lebten sie in Kew Gardens, New York. Rosa starb am 5. Mai 1985 in New Jersey. Ihr Sohn Stefan, ein Enkel von Pauline, lebte in Philadelphia und arbeitete dort als Nahrungsmittelchemiker. Er starb am 17. Juli 2018 in Burlington, New York. Ihr Sohn Michael, ebenfalls ein Enkel von Pauline, emigrierte nach Palästina. Er arbeitete dort als General beim Zahal. Er starb in Holon bei Tel Aviv am 25. Dezember 1999.
Pauline Frank kam am 11. Juni 1942 mit dem Transport II/4 im KZ Theresienstadt an. Von diesem 50 Personen umfassenden Transport gibt es keine Überlebende. Pauline Frank wurde im Zimmer 32 der Kavalier Kaserne untergebracht, einem (lt. Theresienstadt Lexikon) verkommenen und unbewohnten Gebäude mit Kasematten, in denen unter schrecklichen Bedingungen alte und zum Teil auch geisteskranke Häftlinge untergebracht wurden. Dort starb sie laut Todesurkunde des Ghettos Theresienstadt am 11. Juli 1942 um 20.30 an einer Lungenentzündung. Ihr behandelnder Arzt war Dr. Julius Spanier aus München. Zwei Tage später wurde sie auf dem Theresienstädter Friedhof, Reihe XXIV, Grab 4, beerdigt.
Gedenkbuch Münchner Juden, IHK Regensburg, WikiTree

Todesurkunde Pauline Frank
Theresienstadt 1942