

Leo Rothmann wurde am 26. Mai 1887 in Kletzko bei Gnesen als Sohn des Kaufmanns Jonas Rothmann und seiner Frau Henriette, geb. Levy geboren.
Im April 1915 zog Leo Rothmann von Breslau nach München und war als Pelzhändler tätig. Am 5. September 1919 heirateten er und Alma Friedmann standesamtlich in Fürth und zwei Tage später unter der Chuppa. Das Ehepaar lebte in Gütergemeinschaft und blieb kinderlos.
Alma wurde am 7. September 1887 in Fürth als Tochter des Kaufmanns Max und seiner Frau Jenny, geb. Bamberger geboren. Alma hatte noch zwei Schwestern. Alma Friedmanns Vater lebte seit 1876 in Fürth. Er war Kaufmann und seit 1892 mit seinem Bruder Inhaber von Max Friedmann, Spielwarenexport u. Commission. 1906–1908 war er Armenpflegschaftsrat.
Leo und Alma Rothmann erlitten ab 1933 Schikanen und Entwürdigungen durch die Nazis und wurden vollständig ausgeraubt, so u.a. ein Bankguthaben von 32.800 RM. Zuletzt besaßen sie nur noch ihre Bekleidung.
Leo Rothmann wurde am 10. November 1938 in das KZ Dachau verschleppt und vier Wochen terrorisiert. Bald darauf im August 1939 wurden sie aus ihrer Wohnung in der Ansbacher Straße 4 geworfen und mussten in die Hohenzollernstraße 130 umziehen.
Im Dezember 1941 wurde das Paar in die Herzogstraße 65 eingewiesen und nach einem Monat in das Internierungslager an der Clemens-August-Straße 9. Von dort aus mussten sie in Milbertshofen Zwangsarbeit leisten.
Am 13. Juli 1942 wurden Alma und Leo Rothmann in einem aus Stuttgart kommenden Transport in das KZ Auschwitz deportiert und vermutlich bald nach der Ankunft am 15. Juli ermordet. Der genaue Tag ihrer Ermordung durch die Nazi-Schergen ist unbekannt. Der Transport wurde von Münchener Gestapobeamten auch als „Straftransport“ bezeichnet, da einige Menschen direkt aus der Haft zugeführt wurden – bei anderen handelte es sich um arbeitsunfähige Kranke. Überlebende dieser Deportation sind nicht bekannt.
Alma Rothmanns Mutter, Jenny Friedmann konnte zu ihrer schon zuvor ausgewanderten jüngsten Tochter, Sophie Seuß, und deren Tochter Hannelore (verheiratete Goldsmith) nach England fliehen und überlebte. Jenny und Sophie starben 1950 bzw. 1986 in London. Auch Almas Schwester Dora Kraemer überlebte und starb 1965 in München.
Vom Amtsgericht München wurde Alma Rothmann am 8. Mai 1961 für tot erklärt. 1962 erklärte die Oberfinanzdirektion gegenüber den Erben, dass von den geraubten Gegenständen (Möbel, Haushaltsgegenstände, Kunst, Bekleidung etc.) nichts bekannt sei.