Bach, Jenny

Jenny Bach 17.05.1866 – 18.06.1944

Die Eltern von Jenny Bach und Emilie Rescher waren der Fabrikant Josef Haarburger und seine Frau Babette, geborene Fellheimer. Emilie und Jenny wuchsen mit ihren Geschwistern Fanny und Ludwig in Cannstadt auf.

Jenny (geboren am 17. Mai 1866) heiratete 1888 in Stuttgart Joseph Bach, der bereits 1913 mit vierundfünfzig Jahren starb. Sie hatten eine Tochter, Regina, die anderthalb Jahre nach dem Umzug der Familie nach München zur Welt kam (am 16. Juli 1889) Diese heiratete 1922 den Porträtmaler Paul Joseph Stollreiter (17. Januar 1886-13. August 1973), der in den 20er Jahren viel im Ausland (Schweiz, USA) arbeitete, aber in den 30er Jahren wieder in München lebte.

1930 zog Jenny Bach in die Schackstraße 43 und kam nach vier weiteren Umzügen (Ainmillerstraße 35, Ohmstraße 14, Hiltenspergerstraße 35, Leopoldstraße 102) am 16 September 1940 in die Martiusstraße 8, wo sie nur drei Monate blieb, bis zum 10. Dezember 1941. Sie wohnte in der Martiusstraße vermutlich in einem Zimmer, das von der Wohnung von Charlotte Perutz abgetrennt worden war. Nach einem weiteren Umzug in die Hohenzollernstraße 4 wurde sie am 11.Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert und dort ermordet.

Ihre Schwester Emilie (geboren 03. November 1861) heiratete 1880 in Stuttgart den Kaufmann Otto Rescher, der dort 1929 verstarb. Sie hatte vier Kinder, von denen nur zwei das Erwachsenenalter erreichten.

Emilies Sohn Hans Erwin, 1890 in Stuttgart geboren, war Jurist. Er emigrierte 1936 in die USA und holte 1938 seine Frau und Sohn Nicholas nach. Nicholas, geboren am 15.07.1928 in Hagen, war ein bekannter US-Philosoph und prominenter Vertreter der Kohärenztheorie der Wahrheit. Er starb am 05 Januar 2024 in Pittsburgh.

Emilies Tochter Gertrude, geboren 1903 in Stuttgart, lebte seit Ende der 20er Jahre in dritter Ehe mit dem Arzt Dr. Hermann Neusell in Gersthofen. Zu ihr zog Emilie 1929 nach dem Tod ihres Mannes. Am 01. September 1936 zog Emilie Rescher dann nach München in die Ohmstraße 9.

Gertrude ließ sich 1937 scheiden und starb 1939 durch Suizid.

Nach sieben weiteren Umzügen, wo Emilie zeitweise auch in der Pension bei Else Wolbach in der Martiusstraße 8 gewohnt hatte (05. November 1936 bis 03. Januar 1937, 05. September 1937 bis 19. Oktober 1937), trafen die Schwestern gemeinsam in der Leopoldstraße 102 bei Lydia Goldschmidt ein, die sie in ihrer Wohnung aufnahm.  Am 15. September 1940 zogen Jenny und Emilie dann gemeinsam in die Martiusstraße 8. Sie wohnten vermutlich in einem von der Wohnung von Charlotte Perutz abgetrennten Zimmer im 1. Stock. Dort starb Emilie am 20. September 1941.

Max Goldschmidt, Kaufmann, Mieter in der Leopoldstraße 102, bei dessen Frau Lydia Jenny und Emilie eineinhalb Jahre ab 1939 wohnten, wurde in der Reichskristallnacht in das KZ nach Dachau verschleppt und starb dort an seinen Verletzungen am 27. November 1938. Lydia Goldschmidt musste im Oktober 1940 ihre Wohnung in der Leopoldstraße 102 verlassen. Sie wurde am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort fünf Tage später ermordet.

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