

Lina Haimann wurde am 31. Januar 1884 als Tochter von Hermann und Mathilde Bach, geb. Benario in München geboren.
Sie stammte aus der bekannten Kaufmannsfamilie Bach, der das Kaufhaus Isidor Bach in der Sendlinger Straße gehörte. Ihr Vater Hermann Bach war der jüngere Bruder von Isidor Bach und gründete mit diesem zusammen im Jahre 1871 in Augsburg ein Unternehmen für Konfektionskleidung, das 1881 nach München verlegt wurde. Auch Linas Bruder Carl Bach, geboren am 24. August 1882 in München, trat später in das Geschäft mit ein.
Am 31. Oktober 1905 heiratete sie in München Paul Hugo Haimann, der am 3. November 1876 in München geboren war. Das Ehepaar bekam zwei Kinder, Alma und Lisa, die am 7. Januar 1907 bzw. 17. Februar 1912 in München geboren wurden.
Paul Haimann war Seidenwarengroßhändler, gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Seiden-, Samt- und Plüschwaren und Inhaber des seit 1870 bestehenden „Seidenhauses J. Haimann, Groß- und Einzelhandel mit Samt, Seide und einschlägigen Artikeln“ am Maximiliansplatz 12, direkt neben dem Luitpoldblock.
Paul Haimann hatte das Geschäft, das etwa 20 Arbeiter und Angestellte beschäftigte, von seinem Vater Albert Haimann (geb. am 23. März 1849 in Bad Buchau) übernommen, der am 21. November 1911 in München verstorben war. Das Gebäude am Maximiliansplatz 12 befand sich ebenfalls im Besitz der Familie und ging am 7. Januar 1931 auf Paul Haimann über. Pauls Mutter Clarissa Haimann, geb. Nordmann stammte aus der Schweiz, wo sie am 31. Oktober 1853 in Genf geboren war.
Das Geschäft wurde später unter Zwang der NS-Behörden „arisiert“, am 4. November 1938 für den 30. September 1938 abgemeldet und von Theresia Schießl und der Firma Schießl KG übernommen. Die Firma bestand unter dem Namen „Schiessl Stoffe OHG, München“ bis 1995.
Paul Haimann hatte noch drei Brüder, Emil und Robert, die nach Mailand auswanderten und dort die „E. und R. Haimann Societe“ gründeten, die im Zuge der judenfeindlichen Politik Italiens „arisiert“, unter Treuhänderschaft gestellt und 1943 liquidiert wurde. Beide starben in Mailand 1940 bzw. 1941.
Der dritte Bruder Julius studierte an der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule zu München und wurde Ingenieur. Er starb am 3. Juni 1934 in Luxemburg als Oberingenieur bei der „Société Luxembourgeoise AEG pour Entreprises Electriques S.A.“. 1
Albert und Clarissa Haimann lebten zunächst zusammen mit den Söhnen Robert und Emil in einer Wohnung über dem Seidenwarengeschäft am Maximiliansplatz 12 / 2.
Nach dem Tod ihres Mannes zog Clarissa Haimann in die Martiusstraße 8 / 0 rechts um und ist dort seit dem 3. April 1913 im Hausbogen aufgeführt. Auch ihr Sohn Robert wird hier bis 1925 als Bewohner genannt. Paul Haimann hingegen ist zusammen mit seinem Bruder Julius zunächst in der Prinzregentenstraße 11 / 2 gemeldet. Wahrscheinlich wohnte hier auch seine Frau Lina.
Das Ehepaar lebte dann ab 1916 in der Prinzregentenstraße 14 / 2, bis sie Ende 1935 wahrscheinlich von den NS-Behörden gezwungen wurden, diese Wohnung zu verlassen.
Dies liegt nahe, da sich das Gebäude auf der Südseite der Prinzregentenstraße befand, wo mehrere Blocks abgerissen werden sollten, um gegenüber dem später eingeweihten „Haus der Deutschen Kunst“ Platz für ein „Haus der Deutschen Architektur zu schaffen“. Schon vor der reichsweiten Gesetzgebung, die die Entmietung von Juden aus ihren Wohnungen ermöglichte, wurden im Zusammenhang mit diesem Bauvorhaben Juden aus ihren Wohnungen vertrieben.
Paul Haimann lebte danach ab dem 30. Dezember 1935 bis zu seinem Tod am 13. Februar 1940 in der Wohnung seiner Mutter in der Martiusstraße 8, wogegen Lina in verschiedene andere Unterkünfte eingewiesen wurde. So ist sie vom 10. Oktober 1937 bis zum 1. Juli 1939 in der Arcisstraße 29 gemeldet und danach in der Leopoldstraße 42.
Auch die Tochter Lisa wohnte in der Wohnung in der Martiusstraße 8 vom Juli 1936 bis zum 6. April 1937, als sie nach Neapel auswanderte.
Im Jahre 1939 plante das Ehepaar Haimann die Emigration und benötigte dazu eine sog. „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ des Finanzamts München Nord.
Diese „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ brauchten Juden als Voraussetzung für die legale Ausreise, die sie nur dann erhielten, wenn sie sämtliche Steuer- und Abgabenrückstände nachweislich beglichen hatten. Mit dieser Regelung sollte garantiert werden, dass dem NS-Staat keine der hohen Sondersteuern für Juden, wie der „Reichsfluchtsteuer“ entgingen und die Emigranten restlos ausgeplündert werden konnten.
Im Falle der Eheleute Haimann forderte das Finanzamt zusätzlich diesbezügliche Sicherheiten. Obwohl für das Anwesen Maximiliansplatz 12 für das Finanzamt bereits eine Sicherheit von 150.000,- RM eingetragen war, zwang das Finanzamt Paul Haimann, diese um 50.000,- zu erhöhen.
Zusätzlich forderte aber auch die Devisenstelle des Finanzamts eine weitere „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ und Sicherheit für die Begleichung der „Reichsfluchtsteuer“, die jeder jüdische Emigrant in Höhe von 25 % des Vermögens zu entrichten hatte.
Gegen diese Forderung legte Paul Haimann Widerspruch ein und es kam zu einem Rechtsstreit, zu denen der Rechtsvertreter von Paul Haimann auch Verhandlungen mit dem Reichswirtschaftsministerium führen musste. Die rechtlichen Auseinandersetzungen dauerten noch an, als Paul Haimann am 13. Februar 1940 in München starb. Danach wurde auch die Emigration von Lina Haimann von den NS-Behörden unterbunden.
Kurz nach dem Tod ihres Mannes wurde Lina Haimann von der Leopoldstraße 42 am 4. Mai 1940 in die Pension Leopold in der Leopoldstraße 16 eingewiesen und danach am 1. April 1941 in die Martiusstraße 8. Hier wurde sie in der ehemaligen Familienwohnung der Haimanns untergebracht, die auch schon vor der Emigration ihrer Schwiegermutter am 21. Februar 1941 seit dem Jahr 1939 mit zuvor aus ihren Wohnungen vertriebenen Juden belegt wurde. Zum Zeitpunkt seines Todes konnte Paul Haimann demnach zusammen mit seiner Mutter nicht mehr über die eigene Wohnung verfügen.
Seit dem April 1939 waren hierfür mit dem Entzug des gesetzlichen Mieterschutzes die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen worden. Juden konnten nun aus ihren Wohnungen vertrieben werden oder es konnten ihnen zwangsweise jüdische Untermieter zugewiesen werden. Neben der Verwertung der freiwerdenden Wohnungen bestand das Ziel darin, die Juden Münchens zu ghettoisieren und auf engstem Raum zusammenzupferchen. Dabei galten zwei Personen als Mindestbelegung für ein Zimmer.
So wohnten in der Wohnung der Haimanns vom Juni 1939 bis zu der Emigration nach New York am 21. März 1940 das Ehepaar Frank, in deren Zimmer wiederum für wenige Tage im Oktober 1939 und von Februar bis März 1940 Betty Schwarzhaupt lebte, der über Regensburg die Emigration nach Argentinien gelang. 2 Vom 9. September 1939 bis zum 20. März 1940 lebte hier auch die Kontoristin Liselotte Hammel, die dort ihre Tochter Judis gebar.
In die Wohnung wurden in der Folge noch eine ganze Reihe anderer Personen eingewiesen: Vom 16. April 1940 bis zum 15. September 1941 waren hier Ida Silberschmidt mit ihren erwachsenen Kindern Hans und Rosa untergebracht.
Für den Zeitraum vom 20. Januar 1941 bis zum 17. September 1941 wird im Hausbogen für diese Wohnung auch Max Moses Lieber aufgeführt und vom 21. März 1941 bis zum 28. März 1941 Flora Böhm, Elisabeth Heims, Max Steinmeier und Simon Blum.
Am 7. Oktober 1941 wurde die gesamte Wohnung geräumt und von Franz Schmidbauer bezogen, der dort bis 1956 wohnte.
Wenige Tage vor der Deportation wurde Lina Haimann von der Leitstelle der Gestapo mitgeteilt, dass ihr Vermögen auf Basis des „Gesetzes zur Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens“ beschlagnahmt sei und sie eine Vermögenserklärung abzugeben habe. Lina wohnte damals schon im Fremdenheim Canisius, Theresienstraße 81 / 3, in das sie am 5. September 1941 eingewiesen worden war. Hier konnte sie an Sachgütern nur noch wenige Kleidungsstücke angeben.
Neun Tage nachdem sie die Vermögenserklärung ausgefüllt hatte, wurde Lina Haimann mit dem ersten Deportationszug aus München am 20. November 1941 zusammen mit 998 weiteren Juden nach Kaunas transportiert und dort im Fort IX der Festung Kaunas am 25. November 1941 direkt nach der Ankunft ermordet.
Schon drei Tage nach ihrer Ermordung beginnt die „Verwertung“ ihres vom NS-Staat geraubten Vermögens und der Oberfinanzpräsident – Dienststelle für Vermögensverwertung teilt in einem Schreiben dem Bankhaus Seiler mit, dass die dortigen Wertpapiere und das Bankguthaben von Lina Haimann nunmehr an das Reich verfallen und der Oberfinanzkasse zu überweisen sind.
Die Oberfinanzdirektion war in der Folge auch für die Begleichung noch offener Rechnungen der Ermordeten zuständig.
So geht aus einem Schreiben des Reisebüros „Carl Bierschenk Nachfolger, Spezial-Schiffahrtsbüro und staatlich konzessionierte Annahmestelle für Auswanderer“ am Lenbachplatz 9 an den Rechtsvertreter von Lina Haimann, Siegfried Neuland, hervor, dass sich Lina Haimann bis kurz vor ihrer Deportation noch um die Emigration nach Cuba bemühte und bereits Fahrkarten für die Schiffspassage gekauft hatte.
In diesem Schreiben stellt das Reisebüro die Kosten von 499,50 RM mit folgendem Text in Rechnung: „In der Auswanderungsangelegenheit von Frau L. Haimann sind uns im Zusammenhang mit unseren Bemühungen um das Einreisevisum für Cuba, sowie Vorausbelegung der Schiffspassage und deren nachträgliche Annullierung zusätzliche Unkosten entstanden und Gebühren angefallen, um deren Überweisung wir bitten.“ 3 Offenbar war zwar die Passage bezahlt, aber das Visum noch nicht ausgestellt, denn das Reisebüro führt „mehrere dringende Kabel nach U.S.A., Lissabon und Basel mit bezahlter Rückantwort“ an. Möglicherweise versuchte das Reisebüro auf diesem Wege für die Ausstellung des Visums notwendige Bürgschaften von der Verwandtschaft ihrer Schwiegermutter in der Schweiz oder von ihrem Bruder Carl, der 1939 über die Schweiz in die USA emigriert war oder ihren Cousins in den USA zu erhalten. Vielleicht versuchte Lina auch, in die USA oder in die Schweiz auszuwandern.
Aus einer Kostenrechnung von Lina Haimanns Rechtsvertreter geht weiterhin hervor, dass sie das „neue Auswanderungsvorhaben“ seit dem Mai 1941 geplant hatte. Dazu „waren Eingaben an Behörden zu fertigen“ und „bei Behörden und Reisegesellschaften Rücksprachen vorzunehmen“.
Siegfried Neuland sendete diese Rechnung zur Begleichung an die Bank von Lina Haimann, dem Bankhaus Seiler & Co., das dem Konsulenten aber mitteilte, dass „das Guthaben der genannten bei uns eingezogen wurde und an die Oberfinanzkasse zu Gunsten des Herrn Oberfinanzpräsidenten München, Dienststelle für Vermögensverwaltung“ in der Arnulfstraße 92 „abzuführen ist“ und das Reisebüro seine Forderungen bei dieser Stelle geltend machen müsse. In einem Schreiben vom 2. Dezember 1941 bat deswegen das Reisebüro die Oberfinanzkasse um die Begleichung der Rechnung von Lina Haimann, die eine Woche zuvor in Kaunas ermordet worden war.
Das Reisebüro war allerdings nicht das einzige Geschäft, das die Begleichung einer Rechnung der ermordeten Lina Haimann forderte: Auch der Glasermeister Christian Böhm aus der Fendstraße 4 wandte sich am 28. Dezember 1942 wegen einer Rechnung für „Frau Haimann, Isr. ,wohnhaft in der Martiusstrasse 8“ über 12,20 RM an den Oberfinanzpräsidenten, nachdem ihm vom Rechtsvertreter von Lina Haimann mitgeteilt worden war, dass Lina nicht mehr in München wäre und „vor etwa 14 Tagen evakuiert worden“ war.
Auf besonders schamlose Art und Weise schreibt der Grundstücksverwalter Wilhelm Erl, offenbar im Auftrag des Hausbesitzers der Martiusstraße 8, am 15. April 1942 dem Oberfinanzpräsidenten und „ersucht“ um einen „Zuschuss für Instandsetzung der ehemaligen Judenwohnung Clarisse und Lina Haimann, Martiusstr. 8/0 r.“.
Wilhelm Erl führt hier aus, dass für „den Bezug der Wohnung Martiusstraße 8/0 rechts durch Herrn Franz Schmidbauer […] die gründliche Instandsetzung aller vollkommen verwahrlosten Räume erforderlich war“ und veranschlagt hier einen Gesamtaufwand von 2707,- RM.
Er beklagt weiterhin, dass „der Beauftragte des Gauleiters für Arisierung auf meinen Antrag vom 1.12.41 leider nur RM 500,- als Zuschuss der jüdischen Mieter Haimann zu Verfügung gestellt“ hat, einen Zuschuss, den Lina Haimann selbst nicht mehr auszahlen konnte, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits ermordet und ihr Vermögen beschlagnahmt worden war.
Wilhelm Erl ersucht deswegen den Oberfinanzpräsidenten um die Freigabe von mindestens 1000,- RM „aus dem beschlagnahmten Vermögen der Jüdin Haimann“ und ist sich nicht zu schade, dieses Anliegen Monate nach der Ermordung von Lina mit der Behauptung zu untermauern, dass der „große Aufwand an Instandsetzungsarbeiten nachweisbar durch die Vernachlässigung der Wohnung von Seiten der jüdischen Mieter bedingt war“, wohl wissend, dass sich die Betreffenden nicht mehr verteidigen konnten.
Neben den Wertpapieren fiel auch das Anwesen am Maximiliansplatz 12, das Lina Haimann nach dem Tod ihres Manns geerbt hatte und das mit einem Verkehrswert von 330.000,- RM bemessen wurde, nun an das Reich und sollte „verwertet“ werden. Dazu brachten sich verschiedene Kaufinteressenten in Stellung.
Schon Monate vor der Enteignung meldete Wilhelmina Busch-Borchard aus Bernried Interesse an und hatte hierbei sogar den Reichswirtschaftsminister als Fürsprecher, da sie zuvor eine beträchtliche Summe an Devisen aus den USA in das Deutsche Reich transferiert hatte.
Bei der Interessentin handelte es sich um die spätere Wilhelmina Busch-Woods, der Erbin von Adolphus Busch, dem Mitbegründer der Brauerei-Dynastie Anheuser-Busch in den USA. Sie wurde bekannt durch den Bau des Schlosses Höhenried und durch die Stiftung des Parks Bernried, führte ein schrilles Luxusleben am Starnberger See und gehörte auch nach dem Krieg zum Jetset.
Wenige Tage nach der Deportation von Lina Haimann wurde ihr Sekretariat erneut bei der Dienststelle für Vermögensverwaltung der Oberfinanzdirektion vorstellig und bekräftigte das Kaufinteresse mit dem Hinweis, dass die ursprüngliche Besitzerin vor kurzem „evakuiert“ worden sei“ und die Verwaltung des Anwesens nun an die Finanzverwaltung übergegangen sei.
Weitere Kaufinteressenten waren die Stadt München, die in dem Gebäude das Autohaus Josef Steppacher unterbringen wollte, das zuvor seine Räume in der Barer Straße durch einen Ankauf der NSDAP verloren hatte sowie die Mietergemeinschaft des Maximiliansplatz 12, zu der auch die Schießl KG gehörte, die seinerzeit das Seidengeschäft von Paul Haimann übernommen hatte. Die Mieter befürchteten, durch einen Hausverkauf aus ihren Geschäftsräumen verdrängt zu werden und ließen für den Fall, dass sie keinen Zuschlag erhalten sollten, über ihren Anwalt mitteilen, dass sie alle „lange Jahre arische Mieter in dem Anwesen“ seien und dass der Treuhänder des Anwesens „in seinen Richtlinien vorgeschrieben“ habe, „dass durch die Ausschaltung des Judentums unter keinen Umständen arische Existenzen vernichtet werden dürfen.“ Sie forderten deshalb eine Verpflichtungserklärung des Käufers, der eine Kündigung der Mieter für 5 Jahre untersagte.
Ein letzter Kaufinteressent war der für seine Skrupellosigkeit und Brutalität berüchtigte Fraktionschef der NSDAP im Stadtrat, Christian Weber. Dieser nutzte seine Parteikontakte dafür, sich selbst zu bereichern und Immobilien und Vermögen anzuhäufen. In einem Schreiben an den Oberfinanzpräsidenten bzgl. des „Judenanwesens Maximiliansplatz 12“ behauptet er, dass die Verhandlungen mit der „Dienststelle für Arisierung, Herrn Weber“ schon bevor die „Jüdin Haimann“ „aus München evakuiert wurde“, „ziemlich weit gediehen waren“. Er forderte nun, dass der Verkauf des Anwesens „an mich nun endlich erfolgen kann.“
Der Verkauf des Anwesens wurde hinfällig, als es am 7. Januar 1945 durch Kriegseinwirkung vollkommen zerstört wurde. Noch im Stadtadressbuch von 1953 war als Besitzer des Grundstücks die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin der Reichsfinanzverwaltung eingetragen, bis das Grundstück später an die Töchter der Haimanns restituiert wurde, denen die Emigration gelungen war.
Die Tochter Alma war in erster Ehe mit Dr. phil Oskar Wassermann (geboren am 24. Dezember 1898 in München), in zweiter Ehe mit dem Nobelpreisträger für Literatur Isaac Bashevis Singer verheiratet, sie starb im Januar 1996 in Dade, Florida.
Tochter Lisa ging im April 1937 nach Neapel und heiratete dort den Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Bruno Foá. Beide emigrierten 1938 zunächst nach London und dann in die USA und bekamen zwei Töchter. 4

1937 Hochzeit Lisa Haimann und Bruno Foa in Neapel
Quellen:
- Staatsarchiv München, StAM, OFD München, Akt 6905, Film 2142.
- Stadtadressbücher München, Onlinequellen.
- Stadtarchiv München, Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945.
- Stadtarchiv München, Hausbogen Martiusstraße 8.
- Onlinequellen zur Familie Haimann, Bach, Nordmann.
- https://www.industrie.lu/solpee.html ↩︎
- https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/stammbauminclude.php?global=;search;30189;
https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=8284 ↩︎ - Alle Zitate ab hier OFD ↩︎
- https://archives.lib.duke.edu/catalog/foabruno
https://it.wikipedia.org/wiki/Bruno_Fo%C3%A0
https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa1137185 ↩︎