
Stationen aus dem Leben von Benita Minna Wolff,
die in der Römerstrasse 21 vom 08.02.1926 bis 27.07.1933 wohnte.
Benita Minna Wolff
Dr.med. Benita Minna Wolff wurde am 11. Juni 1893 in Karlsruhe geboren. Ihr Vater, Dr. Benny Wolff, war Arzt und starb früh. Benita wuchs bei ihrer Mutter Johanna, geb. Friedenhain, auf. Nach dem Abitur in Karlsruhe nahm sie 1911 ein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf – wie zuvor ihre Schwester Olga. Sie bestand 1917 das Staatsexamen, promovierte 1918 und erhielt im selben Jahr ihre Approbation.
Ab 1926 führte sie eine eigene augenärztliche Praxis, zunächst in der Hohenzollernstraße, später in der Römerstraße 21 und zuletzt in der Clemensstraße 30.
Bereits 1933, lange vor der 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. Juli 1938 wurde ihr willkürlich durch das NS-Regime die Kassenzulassung entzogen. 1937 war sie gezwungen, ihre Praxis aufzugeben.
Ab 1941 arbeitete sie als sogenannte „jüdische Krankenbehandlerin“ am Israelitischen Krankenheim in der Hermann-Schmid-Straße.
Einige Tage vor der angekündigten Deportation der Patienten und Patientinnen des israelitischen Krankenheims in das KZ Theresienstadt nahm sich Dr. Benita Wolff am 2. Juni 1942 das Leben – eine letzte, verzweifelte Handlung angesichts der drohenden Vernichtung.
Krankenheim Israelitische Privatklinik: https://nsmedizinmuenchen.de/gedenken
